Donnerstag, 23. August 2007

6.BetreuerInnenprofil

So schön die Kinderbetreuung ist, die Verantwortung kann unserer Meinung nach nur jemand tragen, der ein paar Voraussetzungen mitbringt; manche allerdings lassen sich nur schwer herausfinden!
Unsere Anforderungen
  • Freude am Umgang mit Kindern
  • sich auf einen anderen Erziehungsstil einstellen können
  • etwas anpassungsfähig, ohne sich jedoch ausnutzen zu lassen
  • die deutsche Sprache beherrschen
  • Bereitschaft zur Aufarbeitung von Problemen
  • Bereitschaft zur Teilnahme an 2-monatlichen Fortbildungstreffen
  • telefonische Erreichbarkeit
  • aus dem Stadtgebiet Stuttgart oder angrenzend
  • Privathaftpflichtversicherung sollte vorhanden sein
  • nicht vorherrschend finanzielles Interesse
  • Erfahrung mit Kindern, nicht unbedingt den eigenen
  • Mindestens 1x pro Woche 3 Std. Zeit außer in der Urlaubszeit
  • gepflegte Erscheinung (ohne Alkohol, Rauchen usw.)
  • noch genug fit, um bei Gefahr einschreiten zu können

Dienstag, 21. August 2007

5.Hinweise für Eltern, was wir können und was nicht

Wir wollen den Eltern nur Hoffnung auf Betreuung machen, wenn ihre Vorstellung von unserem Einsatz es uns möglich macht, wirklich BetreuerInnen zu finden; schließlich müssen sich alle Beteiligten gut fühlen.

Unsere BetreuerInnen mögen folgende Bedingungen:

  • Betreuungszeitraum auf mehrere Jahre vorgesehen
  • bei kleineren Kindern mind. 1mal/ Woche, bei größeren mind. alle 2 Wochen
  • günstig ist ein bestimmter Wochentag!
  • bis zu 3x/Woche, max. 4 Std./Tag (jedoch nicht 3x4 Std.)
  • wohnhaft im Stadtgebiet Stuttgart oder nahe daran
  • Abholung und Hinbringen von Kindern zu Kitas möglich
  • wenn die Wohnung der Eltern in der Nähe ist oder mit Bus/Bahn gut zu erreichen
  • bevor die BetreuerInnen allein mit den Kindern sind, sollten zum Beziehungsaufbau 1 -2 Treffen stattgefunden haben.

Wozu bei den BetreuerInnen wenig Gegenliebe besteht:

  • wenn sie nur als Aushilfe oder im Notfall einspringen sollen
  • an Wochenenden
  • abends (außer wenn sie nach Hause gebracht werden)
  • wenn Kinder im eigenen Auto mitzunehmen wären (nicht versichert)
  • Hausarbeit ist nicht ihre Aufgabe!
  • Wenn die Eltern nicht erfahren wollen, was sich während der Betreuung so ereignet hat.

Was den Eltern noch zu sagen ist:

  • pro Betreuungsstd. 6,30 EUR , davon 0,80 EUR für Verwaltungsaufwand; evtl. Fahrgeld, aber keine Entschädigung für die Zeit zum Erreichen der elterlichen Wohnung
  • die Betreuer haben eine persönliche Haftpflichtversicherung und zusätzlich eine über die Ev. Akademie
  • Rückmeldung an Leitung nach Erstkontakt erbeten; wir bitten offen zu sagen, wenn ein Betreuer nicht gut „ankommt“.

Montag, 20. August 2007

4. Und wenn’s nicht gut läuft, manchmal?

  • kein Betreuer in vernünftigem Zeitraum gefunden: da stellt sich die Frage, haben wir überhaupt in der Nähe des Eltern-Wohnsitzes Betreuerinnen? Zwei Übersichten helfen weiter, eine über Betreuerverteilung im Stadtgebiet, die andere über die Herkunft der Anfragen. Beide stellen wir her, indem wir in eine aus dem Telefonbuch eingescannte Postleitzahl-Karte, kleine Kennzeichen - in Powerpoint - eintragen, so ähnlich wie die Stecknadeln in Landkarten an der Wand von Polizeistationen in den Krimis. Beispiel s. unten. Gibt es da keine Balance, müssen wir ... werben!

  • nach der Betreuung auf Probe kommt es nicht zu einer längeren Beziehung: liegen die Erwartungen zu sehr auseinander, dann ist es besser, sich auszusprechen und ggf. auseinander zu gehen. Schwer oder nicht erfüllbare Erwartungen sind z. B. statt Dauerbeziehung eine nur gelegentliche Betreuung am Abend/Wochenende oder Übernahme von Hausarbeit (Abholung von einem Kindergarten dagegen geht häufig schon) Wir fragen uns dann jedoch, ob unsere Beratung klar genug war.
  • Nimmt der Telefondienst die Daten der Eltern nicht entsprechend Formblatt auf, gibt’s viel Nacharbeit: fehlt die Telefonnummer, muss sie aufwändig aus Telefonbuch oder Internet geholt werden; fehlen Angaben zur Buslinie und Haltestelle, braucht man einen Stadtplan mit eingezeichnetem Verkehrsnetz oder die Internetadresse der Verkehrsbetriebe. Daher hängen wir das Formblatt unübersehbar über’s Telefon und ich erkläre den älteren Damen das Surfen auf bestimmten Websites.

Samstag, 18. August 2007

3. Freude, wenn’s gut läuft

Die Eltern erfahren irgendwie über unsere Initiative, z.B. über kirchliche oder städtische Stellen oder das Internet (wie genau, finden wir z.Zt. heraus) und rufen uns meist an. Wenn wir dann kompetent Auskunft geben können, hören die Damen vom Telefondienst meist die Erleichterung, dass sich jemand der Sache gerne annimmt. Das gibt uns das Gefühl, an einer guten Sache beteiligt zu sein.

Beim Aufnehmen des Kontakts zu Eltern und Kind überwiegt oft noch die Unsicherheit beider Seiten. Aber bald danach sieht das Kind die Leihoma als „ihre“ an, die Mutter spürt die Entlastung und freut sich über den Freiraum; die Betreuerin nimmt Teil am Wachsen des Kindes und kann den Sinn ihres Einsatzes immer wieder sehen. Alle drei oder mehr Beteiligten haben was davon, auch die Gesellschaft, weil das Verständnis von Alt zu Jung gefördert wird. Und schließlich freuen wir uns mit, wenn wir unsere Sache gut gemacht haben und dies gewürdigt wird. Es lohnt sich. Die finanzielle Seite sollte die kleinste Rolle spielen.

"Ich freu mich, wenn ich mit der Oma Fussball spielen kann", sagt ein 4 Jahre alter Steppke, gemeint ist eine 72-jährige Betreuerin!

„Ich habe von einer Freundin gehört, dass ihr die Kinderbetreuung sehr gefällt; ich möchte gerne auch betreuen, da meine Enkel weit weg sind. Ich möchte auch mitmachen und weiß schon ziemlich Bescheid.“ Bei so einer Aussage freuen wir uns mit!

Donnerstag, 16. August 2007

2. Ich lerne den Ablauf von der Elternanfrage bis zur Vereinbarung näher kennen

Die herzliche Aufnahme in einer Besprechung mit rund 30 Teilnehmerinnen bei nur wenigen Männern ließ mich schnell warm werden und ich konnte ohne große Barrieren Details erfahren. Etwa 40 Anfragen von Eltern landen pro Monat auf der Telefon-Mailbox und einige direkt beim 2stündigen Telefondienst dienstags. Der Telefondienst erfährt so die Vorstellungen der Eltern und nennt unsere Möglichkeiten: wiederkehrende, möglichst wöchentliche Treffen bis zu ca. 3 Std. Dauer, damit die Beziehung zu einem oder mehreren Kindern gepflegt wird, immer durch dieselbe Betreuungsperson, vom Kleinkind- bis zum Schulalter hin, darüber hinaus auch, wenn schon vorher die Betreuung bestand, eine über mehrere Jahre geplante Beziehung zu einer Betreuungsperson, Bereitschaft zur Übernahme einer Aufwandsentschädigung je Betreuungsstunde von z.Zt. 5,50 EUR für den Betreuer und -,80 EUR für den Verwaltungsaufwand. Schließlich erfasst der Telefondienst einige Daten, damit wir sie den interessierten BetreuerInnen weitergeben können: Zahl, Alter und Name des Kindes bzw. der Geschwister, Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmittel, Kontaktdaten. Wie kommen die Eltern nun zu einer Betreuerin? Die Anfragen werden in der monatlichen Besprechung der Betreuer verlesen und eine Kopie den Interessenten, die Zeit haben und in einer für sie akzeptablen Entfernung wohnen, übergeben. Das halten wir auf unserem Original fest; die Betreuerin vereinbart mit der Familie einen Termin zum gegenseitigen Beschnuppern. Bei 1-2 Probebetreuungen stellen die Beteiligten fest, ob sie sich mögen. Die „Chemie“ spielt eine Rolle, wichtig ist aber auch ein intensiver sachlicher Austausch über Grundsätzliches. Später mehr darüber...Jetzt ist es Zeit für eine Auftragsvereinbarung zwischen Betreuerin und Eltern, die die Aufwandsentschädigung und eventuell das Fahrgeld mit öffentlichen Verkehrsmitteln regelt. Eine Rückmeldung über den Start der normalen Betreuung an die Leitung schließt die Suche ab. Und wenn die Leute nicht zusammenpassen oder das Kind die Leihoma nicht mag? Wir bitten vorab Eltern und Betreuer, sich möglichst offen auszusprechen über Hinderungsgründe. Kommt es zu keiner Vereinbarung, gibt die Betreuerin die Anfragekopie der Leitung zurück; die Verlesung erfolgt ein weiteres Mal oder wir suchen telefonisch nach einer Betreuerin.

Mittwoch, 15. August 2007

1.Eine Idee zum Nachbauen (und gerne auch noch zu verbessern)

Seit 17 Jahren gibt’s die Idee beim Treffpunkt Senior in Stuttgart, Alt und Jung - wieder - mehr zusammen zu bringen. Sie ist in dieser Spanne verwirklicht worden durch viele Idealisten und kann immer noch verfeinert werden! Kommentare von Ihnen sind erwünscht, danke! Fragen von Eltern, die außerhalb unseres Betreuungsgebiets wohnen, zeigen, dass es zum Teil Ähnliches gibt, doch dass der Bedarf noch viel größer ist. Deswegen schreibe ich ein paar Infos zusammen für diejenigen, die diese Idee umsetzen wollen, im kommunalen und kirchlichen Bereich sowie manchen Vereinen. Aktuellere Posts zeigen, wie sich’s weiter entwickelt; da hoffe ich auf Kommentare mit Absenderangabe, damit ich rückfragen kann, wenn mir was nicht klar ist. Auch was Experten in anderen Regionen an Interessantem machen, wüsste ich gerne. Danke!
Geplante Inhalte: 1.Idee zum Nachbauen, Hintergründe, Umfeld 2.Ablauf Elternanfrage bis Vereinbarung 3.Freude, wenn’s gut läuft 4.Wenn’s nicht gut läuft 5.Hinweise für Eltern 6.Betreuerprofil 7.Fortbildung 8.Verbesserung Mein Start in ein Ehrenamt Ein paar Monate vor meinem Berufs-Ausstieg gingen meine Frau und ich zu einem Orientierungskurs über Freiwilliges Engagement für die Zeit danach. Ohne Aufgabe zu sein, schien mir komisch und nur noch meine Fitness zu erhalten wäre zu einseitig gewesen. Ich musste für mich abwägen: welche bisherigen Erfahrungen habe ich (Personalentwickler bei BEHR, einem Automobilzulieferer), zu welcher Aufgabe habe ich Lust (mit vielen Leuten zusammenarbeiten) und welche Zeit will ich dafür einräumen (10 Std./Woche?). Aus den rd. 750 Angeboten der Freiwilligenagentur zog mich eines besonders an, das Leiten einer Initiative zur Kinderbetreuung. Eine Vorgängerin hatte nach vielen Jahren voller Engagement nun das Bedürfnis, kürzer zu treten. Um was sollte es gehen? Etwa 50 Frauen und 5 Männer zwischen 50 und 75 Jahren bildeten eine Gemeinschaft zur Betreuung von Kindern, deren Eltern zugezogen waren oder wo aus anderen Gründen keine Großeltern verfügbar waren.Etwa 50 Frauen und 5 Männer zwischen 50 und 75 Jahren bildeten eine Gemeinschaft zur Betreuung von Kindern, deren Eltern zugezogen waren oder wo aus anderen Gründen keine Großeltern verfügbar waren. Den Kindern zur Freude und für Ältere eine schöne Möglichkeit, "dran" zu bleiben: das bot die Arbeitsgemeinschaft Kinderbetreuung mit ihrem Service, den man auch mit "Leihomas und -opas" beschreiben kann. Eine langfristig aufgebaute Beziehung durch 1-2malige Treffen pro Woche in der Wohnung der Eltern (für jeweils 2 - max. 3 Stunden) sorgte für das nötige Vertrauen, um die Mutter zu entlasten und um auch Abwesenheiten der Eltern oder der Mutter locker überbrücken zu können. Zu den Anfragen der Eltern passende Betreuungspersonen finden, die Betreuerinnen Spaß in ihrer Gemeinschaft haben zu lassen und sie fortzubilden sowie die Organisation weiter zu bringen, das sollte ich übernehmen. Das Umfeld bei der Arbeitsgemeinschaft Kinderbetreuung Der eine Träger des Treffpunkts Senior stellte eine hauptamtliche Person, die neben der Kinderbetreuung einer Menge ähnlicher Initiativen am Laufen hielt. Sie erschien mir sehr wichtig, u.a. auch als Anlaufstelle bei eiligen Fragen von außen, wenn von den Ehrenamtlichen gerade niemand anwesend sein sollte. Sie prägte einen herzlichen, respektvollen Umgang mit den BetreuerInnen, wie ich bei einer Schnupper-Zusammenkunft bemerkte. Das färbt ab auf deren Beziehung zu den Kindern, stellte ich mir vor. Ein kleines Büro gab es für das Bearbeiten der Eltern-Anfragen und einen gelegentlich nutzbaren Raum für die monatlichen Betreuertreffen, gestellt vom 2. Träger, dem Sozialamt der Stadt Stuttgart, sowie PC und Telefon. Kann ich das denn schultern? fragte ich mich Zum Glück waren 5 betreuungserfahrene Damen für die telefonische Annahme der Eltern-Anfragen da, die mich entlasten konnten. Sie organisierten untereinander den Telefondienst und berieten in Teambesprechungen die Leitung, so konnte ich auf ihre Erfahrungen aufbauen. Also sagte ich zu.